Architektur & Interieur
Fotografie im urbanen Raum – ohne Menschen? Ist das noch Streetfotografie oder nicht? Ist das Architekturfotografie? Gehört manches davon gar in die Schublade Interieur?
Ich gehe an diese Fragen eher leidenschaftslos und vor allem undogmatisch heran. Mitunter spürt man trotz ihrer Abwesenheit die Präsenz von Menschen im urbanen Raum letztlich doch. Mitunter sind es die Bauten und Fassaden, die innenarchitektonisch gestalteten Räume die das Bildmotiv sind. Aber ihre Funktion ist auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet, die diese Außen- und Innenräume nutzen.
Die Stadt, die von und für Menschen geschaffen und von ihnen belebt wird, sie findet sich in den Fotos wieder. Besondere Aufmerksamkeit richte ich dabei besonders gern auch auf die Zwischenräume… Auf die Gänge in den U-Bahnhöfen oder Passagen zwischen den Bahnsteigen, deren Architektur im Licht des Underground oft einen ganz besonderen Glanz erfährt. Dafür geschaffen, sie – oftmals in Eile – zu passieren, eröffnen sie doch einen Raum, der dem Auge interessante Perspektiven bieten (wenn man sich die Muße nimmt, sie wahrzunehmen).
Und ja, mitunter ist es einfach die Schönheit eines Bauwerks oder der Moment, wie es sich im Licht oder aus einer bestimmten Perspektive darbietet, die mich zu einem Foto auffordern. Was mich reizt, neben dem urbanen Trubel und den stillen Momenten in den Straßen der Stadt eben auch Bauten und Innenräume zu fotografieren, ist die Klarheit ihrer Linien, die Ruhe, die sie ausstrahlen. Mitunter ist es auch eine majestätische Ästhetik, die mich fasziniert. Ich mag das. Es fällt mir ins Auge und dann will ich es in ein Foto bringen.
Eine Schublade, in die die Fotos dieser Sammlung hineinpassen würden, braucht es dafür eigentlich nicht. Zumindest nicht für mich.
Photography in urban areas – without people? Is this still street photography or not? Is this architectural photography? Do some of these even belong in the interior drawer? I approach these questions rather dispassionately and, above all, undogmatically. Sometimes, despite their absence, you still feel the presence of people in urban spaces. Sometimes it is the buildings and facades, the interior designed rooms that are the motif of the picture. But their function is focused on the needs of the people who use these outdoor and indoor spaces.
The city, which is created by and for people and enlivened by them, is reflected in the photos. I also pay particular attention to the spaces in between… the corridors in the subway stations or passages between the platforms, whose architecture often takes on a very special shine in the light of the underground. Designed to be passed through – often in a hurry – they open up a space that offers interesting perspectives to the eye (if you take the time to notice them).
And yes, sometimes it is simply the beauty of a building or the way it appears in the light or from a certain perspective that calls me to take a photo. What excites me, in addition to the urban hustle and bustle and the quiet moments in the city streets, is also to photograph buildings and interiors is the clarity of their lines, the calm that they radiate. Sometimes it is also a majestic aesthetic that fascinates me. I like this. It catches my eye and then I want to put it in a photo.
There is actually no need for a drawer into which the photos from this collection would fit. At least not for me.
Blickrichtungen in den Säulengassen zwischen James-Simon-Galerie, Pergamonmuseum und Neuem Museum auf der Berliner Museumsinsel. Diese Ecke präsentiert sich zu jeder Tageszeit und Lichtstimmung anders. Meist aber menschenleer, da abseits der Touristenwege gelegen. Im April 2024 präsentierte sie sich übrigens gar nicht – vielmehr verborgen hinter einer Baustellenabsperrung.
Deutsches Historisches Museum, Berlin 2023
Deutsches Historisches Museum, Berlin 2023